Unser Verein unterstützt die von der CDU-Fraktion mehrheitlich befürwortete Vorgehensweise, nämlich allen Bewerbern noch einmal eine Nachfrist zu setzten und klar zu sagen, was zulässig ist und was nicht. Wir hielten zwar eine Neuausschreibung für die sauberste Lösung, wissen aber, dass dies politisch nicht durchsetzbar ist. Wir würden es sehr begrüßen, wenn die neuen Rahmenbedingungen so definiert würden, dass das von Fischer Bau nachgereichte Angebot nicht von Anbeginn durchs Raster fiele. Schließlich ist dieses Konzept sowohl in städtebaulicher Hinsicht als auch im Hinblick auf das Preisangebot und den möglichen Standort für einen Drogeriemarkt – keine Erschließung über MM-Platz – sehr attraktiv.
Am Namen unseres Vereins lässt sich ablesen, dass uns das „Eltviller Stadtbild“ ein Hauptanliegen ist. Wir sind erschüttert über die Äußerung von Bürgermeister Patrick Kunkel, mit der er versucht das niederschmetternde Urteil des Landesamtes für Denkmalpflege zum Konzept von Jökel Bau aus der Welt zu schaffen: „Es liege in seinem Ermessen, sich über die Bedenken  der Denkmalpflege hinwegzusetzen.“ Diese Worte legen eine befremdliche Respektlosigkeit an den Tag sowohl gegenüber der Fachbehörde für Denkmalschutz als auch gegenüber der Hessenagentur, einer qualifizierten Dienstleistungsgesellschaft des Landes Hessen. Auf welcher Qualifikation, welchem Wissen und welcher Erfahrung seitens der Stadtverwaltung fundiert eigentlich diese anmaßende Rücksichtslosigkeit und Überheblichkeit?
Dabei war es die Stadt Eltville selbst, die in den Ausschreibungsbedingungen für das Grundstück (unter Pkt. 4.5) folgendes verlangt: „Die benachbarten Baudenkmale erfordern eine frühzeitige Abstimmung mit der zuständigen Denkmalschutzbehörde beim Rheingau-Taunus-Kreis bzw. mit dem Landesamt für Denkmalpflege Wiesbaden.“  Und genau so verfährt eine ordentlich arbeitende Kommune.
Demgegenüber offenbart die Äußerung von Bürgermeister Kunkel ein Banausentum, das wir in Eltville schon längst für ausgestorben hielten. Es ist nämlich genau die Geisteshaltung, die vor einem halben Jahrhundert auf der Eltviller Rheinpromenade den Bau einer 4-spurigen Autobahn forderte.