Der Rheingau ist eine Landschaft von außergewöhnlicher Schönheit!
Die vom Taunus zum Rhein abfallende Südterrasse mit den tief eingeschnittenen Bachtälern, den Ortschaften und Kulturdenkmälern ist einzigartig. Das Erscheinungsbild dieser historisch gewachsenen Kulturlandschaft wird durch seine Weinberge geprägt. Diese Landschaft ist ein wertvolles Gut für die hier lebenden Menschen, den Tourismus und das Weinmarketing.
Insofern war es folgerichtig als man im Jahr 2010 die Dachmarke „Kulturland Rheingau“ etablierte, um den Rheingau und seine Weine  zu vermarkten. Die nach mehr als sechs Jahren anlässlich der 60. Weinbauwoche gezogene Zwischenbilanz ist allerdings  niederschmetternd:
 „Die Dachmarke konnte weder erfolgreich initiiert noch umgesetzt werden.“
 Der Rheingau wird noch immer nicht als „Premium-Region“wahrgenommen.
 Der Rheingau ist gegenüber seinen Mitbewerbern weiter zurückgefallen.
Die aktuelle „entra-Studie“ zur Dachmarken-Entwicklung stellt hierzu  lapidar fest, „dass es bereits fünf vor zwölf ist“ und „dass ohne eine echte und breite Beteiligung der Bevölkerung“ die Dachmarke Rheingau niemals erfolgreich sein kann: „Die Rheingauer mitzunehmen, sie für ihren Rheingau zu begeistern, sie stolz zu machen und gemeinsames Erfolgsbewusstsein zu schaffen“ ist das Ziel. Angestrebt wird „eine starke Marke mit einer klaren Idee, hinter
der der gesamte Rheingau steht“, meint der  „Schnittstellenkoordinator“ Christopher Schäfer, aber der Marke fehle noch immer jegliche Identifikation.
Die angestrebte „breite Beteiligung der Bevölkerung“ konnte nicht  funktionieren, weil sich die Rheingauer mit der Marketing-Initiative„Kulturland Rheingau“ nicht identifizieren. Sie wissen, dass es nur eine leere Marketing-Hülse ist, mit dem Ziel den Tourismus und den Weinabsatz anzukurbeln. Sie vermissen jegliches ernsthafte Engagement für den Schutz ihrer Heimat.
Glaubwürdigkeit und Vertrauen kann bei den Rheingauern nur dadurch entstehen, dass sich das „Kulturland Rheingau“ endlich auch um den Schutz seiner Kulturlandschaft kümmert und nicht weiter tatenlos zuschaut, wie diese verschandelt und zerstört wird. Schließlich existiert mit der Bestimmung von ausgewählten Landschaftsschutzgebieten ein wirksames Instrument zum Schutz der Kulturlandschaft gegen die Ausweisung immer neuer Bau- und
Gewerbegebiete, sowie gegen den Bau von Straßen und Aussiedlerhöfen. Unser Verein fordert vom Rheingau-Taunus-Kreis, dem Zweckverband und den Kommunen sich dafür einzusetzen, dass solche Bereiche unserer Kulturlandschaft unter Schutz gestellt werden, die für die unversehrte Erhaltung des Erscheinungsbildes unserer historisch gewachsenen Kulturlandschaft aufgrund ihrer besonderen landschaftlichen Eigenart und Schönheit von Bedeutung sind. Wir erinnern an den kämpferischen Einsatz gegen den Bau der Umgehungsstraße am Rhein, der sich im Nachhinein als das größte Wirtschaftsförderungsprojekt der Stadt Eltville erwiesen hat. Weinbaupräsident Peter Seyffardt forderte anlässlich der 60. Weinbauwoche zur Implementierung der Marke „die Schaffung von Leuchtturm-Projekten“. Die Bestimmung von Landschaftsschutzgebieten wäre diesbezüglich das beste denkbare Leuchtturm-Projekt. Es würde bundesweite Aufmerksamkeit erregen und würde wie kein anderes Projekt die Ziele der „entra-Studie“hinsichtlich „In-Wertsetzung der Kulturlandschaft“ und „Etablierung einer Premiumregion“ erfüllen. Als Pilotprojekt für die Bestimmung weiterer Landschaftsschutzgebiete im Rheingau fordert unser Verein den Bereich Sonnenberg-Steinheim in Eltville als Landschaftsschutzgebiet auszuweisen. Vorschläge zur Umsetzung dieser Forderung entnehmen Sie bitte den Anlagen. Das Gebiet ist im beigefügten Plan gekennzeichnet.