Pachteinnahmen aus der Windkraft für Jugend und Vereine. Das wünscht
sich eine „AG Energie-Zukunft-Rheingau“ und fragt in Eltville bei den
Vereinen nach, was sie sich daraus alles finanzieren möchten.
Dabei verschweigen die Propagandisten dieser AG, dass nach unserer
Rechtsordnung nicht die Vereine darüber befinden, was mit den Erlösen aus
der Windkraft geschieht, sondern Betreiber und Verpächter von Anlagen und
Gelände.
Es kann leicht der Eindruck entstehen, dass mit dieser Aktion unbefangene
Menschen lediglich korrumpiert werden sollen, die Schönheit ihrer Heimat
zu verleugnen und mitzuhelfen, die einmalige Kulturlandschaft des
Rheingaus für ein „Linsengericht“ zu zerstören.
Im aktuellen Meinungskampf um die Erhaltung unseres Landschaftsbildes
manifestiert sich hierin offenbar die argumentative Notlage, in der sich die
Windkraftbefürworter bei ihrem landschaftsverändernden und
landschaftszerstörerischen Vorhaben befinden.
Wie wäre es denn mit der Idee, aus dem Erträgnissen der Windkraft die
Grundsteuer B für alle (Mieter und Eigentümer) wieder zu senken? Auch
fehlt noch der Vorschlag, allen Eltvillern Freibier aus den Erlösen der
Windkraft anzubieten? Dann wäre sicherlich die Bevölkerung so „benebelt“,
dass sie die schreddernden Windräder gar nicht mehr sehr würde. Die
niedrigste Stufe der Agitation wäre dann endlich erreicht. Also, welche
Windkraft AG hat noch einen Vorschlag?
Vor 40 Jahren haben unsere Vorgänger beim Bau der Umgehungsstraße
zwischen Walluf und Eltville ihre Bewährungsprobe bestanden und eine
Autobahntrasse am Rheinufer verhindert. Sie sind damals nicht den
„Schalmeienklängen“ vieler „Wohlmeinender“, insbesondere aus Teilen der
hessischen Landespolitik, erlegen.
Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem taktische politische „Spielchen“
nicht mehr angebracht sind. Unsere Politiker müssen „Farbe bekennen“, ob
sie diese einmalige Kulturlandschaft, die vor 40 Jahren gerettet wurde, heute
schnöden kommerziellen Interessen opfern wollen.
Es liegt an uns Bürgern diese Verantwortung nicht abzugeben, sie selbst in
die Hand zu nehmen und damit ein Zeichen für die Erhaltung unserer
Heimat zu setzen.
Künftige Generationen werden feststellen, ob wir uns bewährt haben.